In diesem Jahr besteht die Junge Philharmonie Neuwied 30 Jahre. Sie wurde am 23. Mai 1992 auf die Initiative von Michael Barth gegründet. Der erste Dirigent war Frank Löhr, heute Professor an der Hochschule für Musik in Hannover.
Das dreißigjährige Bestehen will die JPN in diesem Jahr mit ihrem Sommerkonzert feiern. Nach zweijähriger pandemiebedingter Zwangspause freut sich die Junge Philharmonie Neuwied sehr, endlich wieder Freunde der klassischen Musik zu einem Sinfonischen Konzert in die Stadthalle Neuwied einladen zu können. Am Sonntag, dem 17. Juli 2022 um 18 Uhr hebt Dirigent Andreas Weis den Taktstock für das gut 40-köpfige Orchester, der nach seinem Dirigierstudium in Köln derzeitig neben der JPN acht Chöre in der Region leitet und Mitglied im Musikrat des Chorverbandes Rheinland-Pfalz ist.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Sonntag, 17. Juli 2022, 18 Uhr, Stadthalle Heimathaus
Programm: Sergei Rachmaninow: 2. Klavierkonzert op. 18 in c-moll
Albert Dietrich (1829-1908): Sinfonie Nr. 2 in d-moll
Ausführende: Klavier: Barbara Giepner
Leitung: Andreas Weis
Eintritt: 10 €, ermäßigt 8 €
Vorverkaufsstellen:
Musikhaus Neumann, Pfarrstr. 22, 56564 Neuwied
Bei den Orchestermitgliedern
Informationen zu den Werken
Zu Gehör kommt zum einen das 2. Klavierkonzert in c-moll von Sergei Rachmaninow, uraufgeführt im Oktober 1901. Eindrucksvoll und bekannt ist dieses sehr beliebte Virtuosenstück bereits durch die Kette von Klavierakkorden zu Beginn des ersten Satzes. Gefühlvolle Melodien, rhythmische Impulse und große Klangbilder, die an Tschaikowsky erinnern, sind weitere Vorzüge. Den Solopart übernimmt dabei Barbara Giepner, die bereits mehrfach in Neuwied konzertiert hat, zuletzt im Jahr 2017. Damals führte sie mit der JPN in London und Neuwied das Viola-Konzert von Stamitz auf. Barbara Giepner erhielt ihren ersten Klavierunterricht mit vier Jahren und studierte in Köln, Paris und London. Vielfach wurde sie mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Neben ihrem Master-Studium im Fach Klavier studierte sie auch Bratsche und ist seit 2020 Solo-Bratschistin der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
Das andere Werk des Abends ist die 2. Sinfonie in d-moll des Romantikers Albert Dietrich. Obwohl er zu Lebzeiten sehr bekannt und geschätzt war, sind seine Kompositionen völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Die im Konzert erklingende 2. Sinfonie enthält stilistische Anklänge an Brahms und Robert Schumann und gefällt durch großen Abwechslungsreichtum, gesangliche Melodien und eine farbenfrohe Orchestrierung. Die vier Sätze sind technisch herausfordernd und dehnen sich über knapp 45 Minuten, werden aber niemals langatmig oder für den Zuhörer ermüdend.